Marktkommentar von Mark Holman, CEO von TwentyFour Asset Management

Da wir nun schon weit in der Berichtssaison der Q1­Zahlen fortgeschritten sind, haben wir darüber diskutiert, inwieweit das zweite Quartal positiv für die Risikomärkte sein könnte.

Zu Beginn des Jahres gingen wir davon aus, dass das Jahr 2018 eine Herausforderung
darstellen würde, weit mehr als das reibungslose Umfeld, das wir im Jahr 2017 erlebten.
Genauer gesagt haben wir erwartet, dass die Reflation ein Thema werden würde, aber
wahrscheinlich erst im zweiten Quartal, da die Basiseffekte der eher schwachen US­
Inflationsdaten aus dem Vorjahr durch lebhaftere Auftriebssignale ersetzt wurden. Wie
sich jedoch herausstelle, hatte der Markt diese Reflationsbedenken bereits im Januar.
Folglich wurde das Zinsrisiko zur Risikoquelle, die zu Zusammenbrüchen von
Korrelationen führte und dafür sorgte, dass sich an den Märkten Unwohlsein ausbreitete, ähnlich wie in der Taper­ Periode im Jahr 2013, aber mit weniger Stress.

Im Rentenbereich stiegen die Zinskurven und auch die Kreditspreads verbreiterten sich weltweit – ein ungewöhnliches Phänomen. Solche Ausfälle halten jedoch nicht lange an und regenerieren sich in der Regel schnell, sobald ein gewisses Maß an Rationalität zurückkehrt. Deshalb denken wir, dass das zweite Quartal die Periode werden könnte, die das erste Quartal eigentlich sein sollte und die zur besten Zeit des Jahres für die Risikomärkte werden könnte. Die Gewinne werden solide ausfallen, die Märkte sind billiger als bisher und die technische Position im Markt ist nach der Risikobereinigung im ersten Quartal deutlich besser.

Wir gehen davon aus, dass die Kreditspreads im zweiten Quartal schrumpfen werden, wenn auch nicht signifikant. Die Zinskurven werden in geordneter Weise höher ausfallen, da gemäß der US­Daten eine leichte zusätzliche Inflation zu beobachten ist. Eine kürzere Duration in Verbindung mit dem intelligenten Kreditrisiko sollte sich in diesem Zeitraum auszahlen.

Trotzdem müssen wir auch berücksichtigen, dass die Märkte teuer sind und sich das Jahr 2018 deshalb nicht für aggressive Risikobereitschaft eignet. Trotzdem könnte es sein, dass es sich vor dem Hintergrund des zweiten Quartals als günstig für die Marktteilnehmer herausstellt.

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