Marktkommentar von Robert Tipp, Head of Global Bonds und Chief Investment Strategist bei PGIM Fixed Income

Ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren hat dazu geführt, dass in den vergangenen Monaten die Zinssätze für Anleihen mit langer Laufzeit gestiegen sind. Diese Veränderung wurde nicht nur durch die Angst vor einem stärkeren Wirtschaftswachstum und höherer Inflation ausgelöst. Sie wurde auch von der Sorge getrieben, dass steigende Zinsen sich auf das Neuemissionsvolumen auswirken und dieses merklich reduzieren. Derzeit entwickelt die seit nunmehr zehn Jahren andauernde Hausse jedoch ein Umfeld, dass auf ein niedrigeres Zinsniveau von US­ Anleihen schließen lässt, und sich die Spreads in einem engeren Bereich bewegen, als bisher prognostiziert wurde.

„Wir befinden uns gerade näher am oberen als am unteren Ende der Ertragsspanne, weshalb Anleihen unserer Ansicht nach mittel­ bis langfristig gut performen dürften“, sagt Robert Tipp, Head of Global Bonds und Chief Investment Strategist bei PGIM Fixed Income. „Dennoch ist es schwierig vorherzusagen, wann die Zinsraten ihren Höhepunkt erreichen werden oder wie nah wir dem Scheitelpunkt bereits gekommen sind. Es ist bemerkenswert, dass die Zinssätze höher gestiegen sind, als der derzeitige Stand von Wirtschaftswachstum und Inflation eigentlich vermuten lässt. Obwohl sich das Wirtschaftswachstum aufgrund des jüngsten Fiskalstimulus der U.S.­Regierung über einige Quartale hinaus beschleunigen könnte, scheint ein anschließendes Verlangsamen auf ein moderates Level unserer Auffassung nach als wahrscheinlich. Auf der anderen Seite scheint der Markt ein robustes Wirtschaftswachstum und höhere Zinssätze bereits eingepreist zu haben – und zwar dauerhaft.

Trotz anhaltender Ängste müssen ein steigendes U.S.­Defizit und der Tapering­Prozess der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan nicht zwangsweise ein Risiko für den Anleihemarkt darstellen, sofern man historischen Daten Glauben schenken darf. Während die Privatwirtschaft sukzessive die Aufnahme von neuen Krediten reduziert, obwohl die Aufnahme zu diesem Zeitpunkt des Zyklus eigentlich anziehen müsste, erhöhen öffentliche und U.S.­Pensionsfonds sowie nicht­amerikanische Staatsfonds ihr Anleihevolumen. Ebenso investieren private Haushalte weiterhin in Anleihen, um zu verhindern, dass ihre Asset­Allokation aufgrund von Kapitalzuwachs noch stärker in Richtung Aktien verzerrt wird. Obwohl die Bewertungen derzeit nicht annähernd so günstig sind wie zuvor, dürften Spread Sectors unserer Ansicht nach Staatsanleihen noch über Quartale oder sogar Jahre leicht übertreffen.“

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