Merck Finck Privatbankiers Wochenausblick der Kalenderwoche 15

Die Entspannung währte nur kurz: Kaum hatte Trumps oberster Wirtschaftsberater mildere Töne angestimmt, legte der US­Präsident gestern nach: Er lässt weitere chinesische Produkte im Wert von 100 Milliarden Dollar identifizieren, die mit Importzöllen belegt werden könnten. Chinas Antwort, man werde den US­ Protektionismus bis zum Ende begegnen, egal was es koste, lässt erahnen, welches Potential dieser Disput noch hat. Nach kurzfristiger Einigung hört sich all das jedenfalls nicht an.

Je länger der Streit anhält, desto größer wird die Gefahr, dass der solide globale Wachstumstrend stärker belastet wird. Schon jetzt enttäuschen immer mehr Konjunkturdaten – besonders in der Eurozone und Japan. Aus diesen beiden Regionen kommen nächste Woche aber nur überschaubare Indikatoren: am Donnerstag Eurolands Industrieproduktion und am Freitag die Handelsbilanz (jeweils für Februar). In Tokio stehen in erster Linie Maschinenauftrags­ und Geldmengenzahlen an.

Einmal mehr wird sich das Augenmerk der Börsianer auch in Sachen Wirtschaftsdaten mehr auf die USA richten: Am Dienstag werden dort neben dem Protokoll zur jüngsten Fed­Sitzung Inflationszahlen und die Produzentenpreise für März veröffentlicht. Da diese Daten am Mittwoch auch in China auf der Agenda stehen, steht die Frage, ob es Anzeichen für steigende Preistrends gibt, nächste Woche im Mittelpunkt. Abgerundet wird sie am Freitag durch Amerikas Michigan­ Verbrauchervertrauen für April sowie Chinas März­Handelsbilanz.

Zitate Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers

„Trump hat noch nicht genug vom Säbelrasseln – das zeigen seine anhaltenden Drohgebärden.“
„Bisher bleiben die globalen Wachstumsperspektiven trotz gerade an der Stimmungsfront aufziehender Wolken solide. Je länger sich die Handelsstreitereien hinziehen und je schärfer sie werden, desto mehr trübt sich das Konjunkturbild ein.“ „Derzeit liegt der Fokus der USA im Handelsstreit auf China, Europa bleibt aber auch auf Trumps Agenda.“
„Das Umfeld spricht nicht mehr für eine Übergewichtung von Aktien. Wir gewichten sie neutral.“

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