vzbv: Verbraucher profitieren von höherer Beratungsqualität

Positive Bilanz nach fünf Jahren Provisionsverbot: In einem aktuellen Bericht stellt das niederländische Finanzministerium Studienergebnisse zur Wirkung des Provisionsverbots vor. Demnach habe sich die Beratungs­ und Produktqualität verbessert. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert, Provisionen auch in Deutschland zu verbieten.

„Schlechte und bisweilen fehlerhafte Finanzberatung ist hierzulande leider nicht die
Ausnahme. Verbraucherinnen und Verbraucher leiden seit Jahren darunter – mit ernstzunehmenden Folgen für die Altersvorsorge”, so Dorothea Mohn, Leiterin Team Finanzmarkt im vzbv.

Guten Beispielen folgen

Laut niederländischen Behörden profitieren Verbraucher seit dem Provisionsverbot von höherer Beratungsqualität und besseren Produkten. Produkte, die auf Provisionsmaximierung ausgelegt waren, seien vom Markt verschwunden. Finanzberatern würde seither auch wieder ein größeres Vertrauen entgegengebracht werden.

„Die Niederlande und Großbritannien haben das Problem schon vor Jahren erkannt und deshalb Provisionen bei der Anlageberatung verboten. Die Politik in Deutschland muss diesen guten Beispielen endlich folgen und Provisionen ebenfalls verbieten“, so Mohn.

Kostenlos kann teuer werden

In Deutschland finanzieren sich die meisten Berater über Provisionen. Für Kunden sind diese Beratungen nur vordergründig kostenlos. Tatsächlich zahlen sie die Beratung dabei indirekt über höhere Produktkosten. Bei unabhängiger Beratung zahlen Kunden hingegen ein Honorar an ihre Berater. Dafür fallen üblicherweise die Produktkosten im Falle eines Abschlusses geringer aus. „Wenn Provisionen wegfallen, sind die Fehlanreize deutlich geringer. Das stellt die Unabhängigkeit der Berater sicher und steigert automatisch die Beratungsqualität“, so Mohn.

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